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4405 Alarme für die Feuerwehren im Landkreis Traunstein

Traunstein. Die 80 Feuerwehren im Landkreis Traunstein bewältigten im letzten Jahr 4.405 Einsätze und damit 804 Einsätze mehr als im Jahr zuvor. Die 4.503 Feuerwehrmänner und –frauen im Landkreis Traunstein leisteten dabei 75.207 Stunden ehrenamtlichen Dienstes (2016: 72.304 Stunden). Kreisbrandrat Christof Grundner stellte die Einsatzbilanz bei der Jahreshauptversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein vor, die zugleich Dienstversammlung der Kommandanten und Stellvertreter der Feuerwehren im Landkreis Traunstein ist.

Der größte Teil der Alarmierungen entfiel auf Einsätze der technischen Hilfeleistung. 2.269 Alarmierungen betrafen unter anderem die Menschenrettung bei Verkehrsunfällen, Einsätze zum Schutz der Umwelt, wie das Beseitigen von Ölspuren auf Fahrbahnen. Vor allem die Einsätze zur Beseitigung von Unwetterschäden waren der Grund für eine deutliche Steigerung der technischen Hilfeleistungen. Allein in der Nacht von 18. auf 19. August 2017, als ein kurzes aber heftiges Sturmtief über den Landkreis zog, hatten die Wehren mehrere Hundert Einsätze zu bewältigen. Schwerpunkt war das Achental, wo der Chiemsee Summer abgebrochen und das Festivalgelände evakuiert werden musste.  

752 Mal (2016: 710) rückten die Floriansjünger im Landkreis Traunstein zum Löschen von Bränden aus, darunter auch acht Großbrände, wie der einer Maschinenhalle in Baumham bei Palling am 3. April 2017. Trotz des Einsatzes von sieben Wehren mit über 120 Mann wurde die landwirtschaftliche Halle komplett zerstört. Nur 17 Prozent aller Einsätze betrafen das Löschen von Bränden - die klassische Aufgabe der Feuerwehren. Die Ersthelfer-Einheiten (First-Responder) der Feuerwehren, vorrangig in Waging und Grabenstätt, meisterten 262 Einsätze und leisteten qualifizierte Hilfe bis zum Eintreffen von Rettungsdienst und Notarzt. 319 Sicherheitswachen bei Veranstaltungen (Konzerte, Sportveranstaltungen usw.) wurden erbracht. Als „Sonstige Tätigkeiten“ wurden 803 Einsätze verzeichnet, zum Beispiel für Sicherungs-, Absperr- und Ordnungsaufgaben, wie die Absicherung von Festumzügen oder Prozessionen. Neben den 4.405 Einsätzen gab es auch 319 Fehlalarme und das Eingreifen der Feuerwehren war nicht notwendig.

Kreisbrandrat Grundner faßte die Einsatzbilanz mit einer eindrücklichen Darstellung zusammen: An jedem Tag eines Jahres gab es zwölf Einsätze; alle zwei Stunden rückt im Landkreis Traunstein eine Feuerwehr zum Einsatz aus. „Das alles ehrenamtlich, freiwillig und für ein Dankeschön“ betonte Grundner. „Feuerwehr ist Ehrenamt - das Ehrenamt macht die Feuerwehren aus.“ Diese Leistung und dieser Einsatz verdienen allerhöchsten Respekt und Anerkennung, lobte der Kreisfeuerwehrchef. Mit 4.503 aktiven Feuerwehr-Einsatzkräften – 4.101 Männer und 402 Frauen – sowie 977 Buben und Mädchen in den Jugendfeuerwehren sind die Feuerwehren die größte ehrenamtliche Hilfsorganisation im Landkreis Traunstein.

Landrat Siegfried Walch betonte, dass Heimat, Freiheit und Lebensqualität vor allem Sicherheit brauche, ebenso Menschen, die Schutz und Sicherheit gewährleisten und dafür geradestehen. Die Feuerwehren tragen neben Polizei und weiteren Hilfs- und Rettungsdiensten in hohem Maße zur Sicherheit der Landkreisbürger bei. „Wir dürfen besonders stolz auf das Ehrenamt und die Feuerwehren sein – die Feuerwehren sind das Rückgrat im Hilfeleistungssystem.“ Walch dankte den aktiven Feuerwehrlern für die geleisteten Dienste für das Gemeinwohl. Besondere Anerkennung verdienen jedoch die Führungskräfte wie Kommandanten, die Verantwortung übernehmen, sich vorne hinstellen und Entscheidungen treffen. „Was Feuerwehren und Rettungsdienste betrifft ist der Landkreis professionell aufgestellt“, freute sich Walch. Er dankte den Feuerwehren für ihren großartigen Dienst und bat darum: „Macht bitte weiter so und laßt uns weiter so gut zusammenarbeiten.“

„Feuerwehr besteht nicht nur aus aktiven Dienst und moderner Technik – sondern vor allem aus Ausbildung“ machte Kreisbrandrat Grundner deutlich. Aus- und Fortbildung seien der Grundstock und Schwerpunkt der Feuerwehren. Mit mehreren tausend Lehrgangsteilnehmern sei der Kreisfeuerwehrverband einer der großen Bildungsträger. Im letzten Jahr nahmen 4543 Feuerwehrangehörige an den verschiedenen Aus- und Weiterbildungskursen und an Leistungsprüfungen teil. Gerade in die Ausbildung wurde im letzten Jahr besonders investiert. Die beiden Übungs- und –ausbildungsstrecken für Atemschutzträger in Traunstein und Trostberg wurden von Grund auf modernisiert und zukunftsfähig gemacht. Grundner dankte Landrat Walch und dem Landkreis Traunstein für die großzügige finanzielle Förderung der Ausbildungsstätten.

Thomas Göls, Fach-Kreisbrandmeister für die Jugendarbeit, informierte über Neuigkeiten und Zukunftspläne. So erhält der alljährliche Kreisfeuerwehrjugendtag, der heuer am 22. September in Kienberg stattfindet, ein völlig neues Konzept. Dies wurde bei Workshops zusammen mit Jugendlichen und Jugendwarten erarbeitet. Neu ist auch ein Jugendinformations- und -anwerbetag am 21. Juli, bei dem landkreisweit die Feuerwehrgerätehäuser geöffnet und junge Leute informiert werden und Feuerwehrluft schnuppern können. Die Jugendarbeit sei ein sehr wichtiger Bestandteil unserer ehrenamtlichen Arbeit und die Zukunft der Wehren, betonte Göls. „Wir müssen dranbleiben junge Menschen für den Feuerwehrdienst zu begeistern, sonst bekommen wir Probleme, zum Beispiel bei der Tagesmannschaftsstärke. Wieviel Gutes in Sachen Jugendarbeit im letzten Jahr geschehen ist, machte Göls mit dem Rückblick auf den hervorragend organisierten Kreisjugendfeuerwehrtag in Siegsdorf, den Wissenstest der Jugendfeuerwehren mit über 500 Teilnehmern und die Entgegennahme und Verteilung des Friedenslichts aus Bethlehem deutlich, dass sich die Jugendfeuerwehren zur Aufgabe gemacht haben.

Bericht: Peter Volk

Quelle: Kreisfeuerwehrverband Traunstein