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Jahreshauptversammlung für das Berichtsjahr 2022

Nicht nur wenn´s brennt: 16.000 Stunden Dienst an den Menschen

Nachwuchs- Projekttage der Freiwilligen Feuerwehr Traunreut an Schulen tragen reiche Früchte – Kommandant Unterstein: „Die Feuerwehr-Welt wird immer komplexer“
Traunreut (ga). Auch die Freiwillige Feuerwehr Traunreut kommt nicht drum herum, ihr strukturelles Aufgaben- und Themengebiet richtungsweisend weiter zu entwickeln: „ Die Feuerwehr-Welt dreht sich sehr schnell und wird immer komplexer. Neue Technologien, Digitalisierung und nicht zuletzt andere Vorschriften und Regeln fordern eine ständige Anpassung“, betonte 1. Kommandant Konrad Unterstein in der gut besuchten Jahreshauptversammlung im Saal des Wilhelm-Löhe-Förderzentrums. Das Berichtsjahr 2022 sei ein absolutes Rekordjahr gewesen, was die Einsätze und Ausbildung beträfe. Über 16.000 Gesamtstunden kamen zusammen. An seine Kameradinnen und Kameraden gerichtet sagte Unterstein: „Ich bin stolz auf Euch, ihr leistet unbezahlbaren Dienst an der Gesellschaft.“

Dass die Traunreuter Feuerwehr am häufigsten an Freitagen ausrücken muss, zeigt nicht nur die Jahresstatistik 2022. Wenige Stunden vor der Jahreshauptversammlung am Freitag, musste sie zu einem Verkehrsunfall an der Kreuzung Kant- Werner-von-Siemens-Straße ausrücken (wir berichteten). Dabei spielten sich laut Unterstein unschöne Szenen an. Während der Rettungsmaßnahmen sei es immer wieder zu Zwischenrufen von Schaulustigen gekommen und Leute seien von beiden Straßenseiten trotz Polizeiverweis in den Kreuzungsbereich gestürmt. Um weitere Störungen zu vermeiden habe er als Einsatzleiter die Kreuzung mit einem Sichtschutz abschirmen lassen. Gegen die Einsatzkräfte sei von den Schaulustigen zwar keine Gewalt angedroht oder ausgeübt worden, die Einsatzabläufe seien aber gestört worden. Der Polizei bescheinigte Unterstein hier eine professionelle Arbeit.

Wie dem Bericht der Kommandantur zu entnehmen war, musste die Wehr bei den insgesamt über 200 Einsätzen 18 Mal zu mittleren und kleineren Bränden ausrücken. Bei den insgesamt 45 Brandmeldungen gab es auch eine Reihe von Fehlalarmen. Im Bereich der technischen Hilfeleistungen mussten die Floriansjünger 28 Mal zu Wohnungsöffnungen mit akuter Gefahr ausrücken und 22 Mal, um Ölspuren auf Fahrbahnen zu beseitigen. 13 Mal wurden sie auch als Unterstützung des Rettungsdienstes zu Personenrettungen gerufen. Mit der Brandschutzerziehung an Traunreuter Schulen und Kindergärten und sonstigen Tätigkeiten, verzeichnete die Feuerwehr 3596 Einsatzstunden. Zuzüglich der Übungen und Ausbildung waren die Aktiven und die Jugend 16.665 Stunden im Einsatz.

Die Freiwillige Feuerwehr Traunreut ist mit 79 Aktiven und 23 Jugendlichen gut besetzt. Sowohl beim Führungspersonal als auch beiden Atemschutzträgern stehe die Feuerwehr gut da, sagte Unterstein. Unter den Dienstleistenden seien 12 Gruppenführer, sechs Zugführer, 21 Maschinisten und 36 Atemschutzträger.

Nach Angaben des Jugendleiters Mathias Köstner, hätten die Projekttage an der Werner-Von-Siemens-Mittelschule reiche Früchte getragen. Durch die Vorstellung der Feuerwehr-Arbeit konnten mehrere Neuzugänge gewonnen werden. Damit konnten die einzelnen Gruppen wieder stabilisiert und die gesteckten Ziele erreicht werden. Lehrreiche Einsatzübungen erfuhr der Nachwuchs auch am Berufsfeuerwehrtag. Lobend stellte der Jugendleiter heraus, dass die Gruppe der 17- und 18-Jährigen Nachwuchskräfte am Jugendfeuerwehrtag in Ruhpolding einen hervorragenden 2. Platz belegt hätten. 12 Jugendliche haben im vergangenen Jahr auch den Wissenstest erfolgreich abgelegt. Die Urkunden wurden am Versammlungsabend überreicht.

Die positive Entwicklung des Nachwuchsbereiches stellte auch Bürgermeister Hans-Peter Dangschat in seinem Grußwort heraus: „Der Jugend-Zuwachs freut mich“, lobte Dangschat. Gemessen an den Übungs- und Einsatzzahlen verdiene die Traunreuter Feuerwehr den Namen aktive Wehr. Als Dienstherr der Feuerwehren stellte er auch heraus, dass im Bereich des Katastrophenschutzes unbedingt nachgearbeitet werden müsse. Der Katastrophenschutz werde immer wichtiger und Traunreut sie hier noch nicht ausreichend ausgerüstet, so Dangschat. „23 ist eine tolle Zahl“ lobte auch Kreisbrandrat Christoph Grundner den Zuwachs der Jugendgruppe. Er bescheinigte der Wehr einen guten Ausbildungsstand und erwähnte, dass die Zahl der Kinder-Feuerwehren im Landkreis Traunstein mittlerweile auf zehn geklettert sei.

Auch seitens des Vereins wurde eine Menge bewegt, teilte Vorsitzender Hermann Künzner mit. Neben den Besuchen von Feuerwehrfesten, einer Brauereiführung und der Teilnahme an der Sammlungsaktion der Kolpingfamilie, bei der zehn Tonnen Papier und Altkleider gesammelt wurden, konnte ohne Corona-Beschränkungen wieder das Spritzenhausfest gefeiert werden. Dieses sei mit rund 3000 Gästen so stark wie noch nie besucht gewesen, sagte Künzner. Im laufenden Jahr stünden wieder etliche Fahnenweihen auf dem Programm und nicht zuletzt 2024 das eigene Jubiläum „75 Jahre Freiwillige Feuerwehr Traunreut.“ Wie Künzner mitteilte, habe man sich auf ein kleineres Fest im Rahmen eines Festabends am Samstag, 12. Oktober im k1 verständigt.

Ein Großteil der Ausgaben für neue Uniformen und Gerätschaften, konnte durch Spenden und Fördergelder finanziert werden, teilte Kassier Herbert Kellner mit. Weitere Einnahmen konnten durch einen städtischen Zuschuss, das Spritzenhausfest und Mitgliedsbeiträge generiert werden. Unterm Strich konnte aber ein erfreuliches Plus erwirtschaftet werden. Heuer sollen Poloshirts angeschafft werden sowie eine Beleuchtung für die Markise am Feuerwehrhaus sowie ein Monitor oder Tablett. Im Fokus stünden auch ein Stapler und ein Getränkeautomat, so der Kassier.

Ehrungen und Ernennungen bei der Freiwilligen Feuerwehr Traunreut

Im Rahmen der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr wurden auch langjährige Vereins- und Fördermitglieder geehrt und einige Aktive befördert. Nicht alle zu Ehrenden waren persönlich anwesend. Seit 70 Jahren hält Horst Klepke dem Verein die Treue, seit 40 Jahren Wolfgang Jur und seit 30 Jahren Klaus Haase. Gabriele Huber und Florian Bauer fördern den Verein seit 10 Jahren und Katharina Kosian seit 30 Jahren. Außerdem wurde Wolfgang Haase, der im letzten Jahr nach 45 Jahren aus dem aktiven Dienst ausgeschieden und zu den passiven Mitgliedern gewechselt ist, offiziell verabschiedet.

Zur Oberlöschmeisterin wurde Verena Unterstein befördert und zum Feuerwehrmann Lennard Ahne, Marc Friedrich, Daniel Herb, Niklas Pötschke, Philipp Schieker und Fabian Sommerauer.
Neben einer Ehrung durch die Feuerwehr für 20 Jahre aktiven Dienst wurden Josef Blank, Alexander Nippe, Pedro Sengstock und Regina Lang auch seitens der Stadt Traunreut von Bürgermeister Hans-Peter Dangschat ausgezeichnet. Eine Ehrung für 30 Jahre Dienst am Nächsten, wurde auch Andreas Kruselburger zuteil.

Zehn Jahre aktiven Feuerwehrdienst leisten Raphi Ahne, Kevin Klepke, Mathias Köstner, Alexander Künzner, Michael Nowanski und Carola Springer.

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Quelle Bericht und Bild 1&2: Gabi Rasch

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