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DLRG richtet Katastrophenübung aus

Ein Großaufgebot von über 100 Einsatzkräften der DLRG, Feuerwehr, THW, BRK und MHD waren am Samstag im Einsatz. Bei spektakulären Übungen wurde der Ernstfall geprobt.

Ausgangslage waren über Wochen anhaltende Regenfälle die zu einer Hochwasserlage im Landkreis führten. Dies war bereits Tage vor Übungsbeginn die Lage mit der die verantwortliche Führungsgruppe des DLRG Bezirkes Alpenland konfrontiert wurde. Per Alarmmeldungen wurden Lage- und Wettermeldungen für die betroffene Region im Landkreis Traunstein durch die Übungsleitung eingespielt. Auch aktuelle Ereignisse wie überflutete Straßen oder nicht passierbare Brücken und Umleitungen wurden bekannt gegeben und die Führungsgruppe musste daraufhin die Einsatzplanungen aktualisieren. Letztendlich wurde der Katastrophenschutzzug der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft Alpenland in Marsch gesetzt. Die DLRG-Gruppen aus Truchtlaching, Traunstein, Bad Aibling, Tegernsee, Starnberg und Geretsried rückten daraufhin mit 8 Fahrzeugen, 6 Motorrettungsbooten und über 40 Helfern in einen zugewiesenen Bereitstellungsraum in Hörpolding aus.  Um 9 Uhr wurde eine Lageeinweisung und Registrierung der angerückten Helfer mit Material durchgeführt. Auch ein gesondert angefordertes Schwimmwestenkontingent, mit dem eine große Anzahl von Rettungskräften ausgerüstet werden kann, wurde durch die DLRG Gruppe aus Taufkirchen/Vils angeliefert. Ergänzt wurde der Einsatzzug mit Katastrophenschutzeinheiten der Feuerwehr Traunreut und des THW Traunreut.   

Gegen 9.15 Uhr wurde Alarm geschlagen und der Einsatzzug durch die Übungsleitstelle, vertreten durch die Unterstützungsgruppe Sanitätseinsatzleitung des BRK und dem Projektleiter Katastrophenschutz des DLRG LV Bayern Martin Bauer, an den Seeoner See abkommandiert. Auf einer Halbinsel am Seeoner See campierte eine Jugendgruppe und versuchte mit Brandbeschleunigern einen Grill in Gang zu setzen. Hierbei kam es zu einem Unfall. Durch das Feuer und der starken Rauchentwicklung wurden etwa 15 Personen, einige davon mit schweren Brandverletzungen die durch das BRK Seeon geschminkt wurden, auf der Insel eingeschlossen. Die vorab alarmierte Ortsfeuerwehr Seeon begann sofort mit der Brandbekämpfung von Landseite. Dichte Rauchschwaden lagen über der Insel, offenes Feuer und einige Detonationen wurden durch die Pyrogruppe des THW realitätsnah eingespielt. Durch den erschwerten Zugang aufgrund der Uferzone und des Schilfgürtels musste auch von Seeseite ein Löscheinsatz erfolgen. Hierzu wurden Feuerwehrtragkraftspritzen mit dem Kran des THW auf spezielle Rettungsboote verlastet, die mit Wasserwerfern das Feuer vom See aus bekämpften.

Alle Verletzten und Betroffenen wurden mit Schnelleinsatzbooten von der Insel evakuiert und im Bereich des Strandbades an die BRK Gruppen aus Seeon und Trostberg zur Weiterversorgung und Abtransport übergeben.

Nach Abschluss dieses Übungsszenarios wurde den versammelten Einsatzkräften die neuen Bootskomponenten der DLRG vorgestellt. Vom Bootsreferenten des Landesverbandes wurde das in Truchtlaching stationierte Rettungsboot für Schnelleinsatzgruppen, das auch zum Transport von Krankentragen und Feuerwehrpumpen sowie Hochwassereinsätze geeignet ist, vorgestellt. Ein Strömungsretterausbilder zeigte den interessierten Rettungskräften auch noch das DLRG-Raftingboot mit seinen vielseitigen Verwendungs- und Einsatzmöglichkeiten.

Nach dieser Vorstellung wurde der Einsatzzug zu einem Wasserrettungseinsatz an die Traun bei Hörpolding gerufen.

An der Traun wurden Rettungskräfte, die wegen Hochwasser an dem Fluss arbeiteten, von den Wassermassen mitgerissen. Die Verletzten mussten gefunden, versorgt und aus Ihren schwierigen Lagen gerettet werden.

Hier kamen Schleifkorbtragen und Aufseiltechniken der DLRG Strömungsretter zum Einsatz, um z.B. eine bewusstlose Person über eine etwa 6 Meter hohe senkrechte Betonwand zu Retten. Eine abgetriebene Person musste von Strömungsrettern mit Raftingbooten in der Traun gesucht werden.

Fast zeitgleich wurde durch die Übungsleitstelle ein schwerer Verkehrsunfall in Hörpolding gemeldet. Die Führungskräfte mussten hierzu aus der laufenden Vermißtensuche Einheiten herauslösen und zu dem Verkehrsunfall entsenden. Die ersteintreffende Feuerwehr Traunreut fand in der Böschung ein rauchendes, auf dem Dach liegendes Auto. Eine Person war eingeklemmt, zwei Personen wurden aus dem Auto geschleudert und schwer verletzt.

Sanitäter von Feuerwehr und DLRG übernahmen die Erstversorgung, der durch die Malteser geschminkten Mimen, bis die Rettungswagen vom BRK Traunreut und des Malteser Hilfsdienstes aus Traunstein eingetroffen waren. Die Befreiung der eingeklemmten Person übernahm das THW  mit Rettungsschere und –spreizer und die Brandbekämpfung wurde von Atemschutzträgern der Feuerwehr Traunreut durchgeführt.

Nach Abschluss der schwierigen Rettungsszenarien wurden die Einsatzkräfte von der bewährten Küchenmannschaft des THW in Hörpolding verköstigt.

Der Übungstag war ein voller Erfolg. Jährlich sollen nun innerhalb des DLRG Bezirkes solche Katastrophenschutzübungen an wechselnden Orten stattfinden. Die DLRG Seeon-Truchtlaching hat den Anfang gemacht, so Übungsleiter Sigi Stadler. Wir hoffen auf weitere lehrreiche Übungen mit den anderen Hilfsorganisationen, damit sich die Einsatzmannschaften nicht nur Theoretisch sondern vor allem auch Praktisch auf künftige zu bewältigende Einsätze vorbereiten können.

Pressebericht und Bilder: DLRG Truchtlaching

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