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„Eine gigantische Leistung“

Trostberg (ska). Auf den Ernstfall vorbereitet sein – das wollen die Verantwortlichen der Trostberger Unternehmen
AlzChem und BASF. Aus diesem Grund veranstaltet man in jedem Jahr eine Feuerwehr-Großübung, bei der die
Einsatzkräfte die Abläufe in verschiedenen Situationen proben können. Am Donnerstag fand die Übung im
Chemiepark Trostberg statt. Die rund 250 Einsatzkräfte wurden mit drei verschiedenen Szenarien konfrontiert, die
sie unter den Augen der Geschäftsleitung und Behörden in zwei Stunden konzentrierter Arbeit erfolgreich bewältigten.

Gegen 18.30 Uhr wurden die Werksfeuerwehr sowie die Freiwillige Feuerwehr Trostberg und Einsatzzüge aus dem gesamten
Landkreis Traunstein zum Chemiepark Trostberg gerufen, wo sie es gleich mit drei schweren Zwischenfällen zu tun bekamen.
Das erste Szenario, das den Einsatz der FFW Trostberg und der Werksfeuerwehr erforderte, war der Zusammenstoß der
Werksbahn mit zwei Autos, bei dem drei Personen verletzt wurden, eine davon schwer. Die Einsatzkräfte mussten die
Waggons sichern, die Personen aus den Autos befreien und die Verletzten versorgen.
Fast zeitgleich wurde im Bereich der Stückgutlagerhalle Feueralarm ausgelöst. Die Trostberger Feuerwehrler und die
angeforderte Verstärkung aus dem ganzen Landkreis wurden mit einem Lagergebäude konfrontiert, in dem es zu starker
Rauchentwicklung kam und in dem sich noch vermisste Personen befanden – gespielt von der Feuerwehr-Jugend. Diese galt
es zu finden und zu bergen. Die Verletzten wurden in das Feuerwehrhaus im Chemiepark gebracht, wo auch Sanitäter den
Ernstfall proben konnten.
Eine halbe Stunde später wurden die Einsatzkräfte zu einem schweren Salzsäure-Unglück an der Rohrbrücke des
Chemieparks gerufen. Die Aufgabe war, mit dem massiven Austritt von Salzsäure und der Bildung von Brandgasen
umzugehen und die Bevölkerung zu bewarnen. In schweren Säureschutzanzügen eilten die Feuerwehrkräfte zum Ort des
Geschehens und brachten die Situation unter Kontrolle.
Abseits vom Geschehen übte auch ein Krisenstab der AlzChem für den Ernstfall. In ständiger Kommunikation mit den
Einsatzkräften protokollierten sie den Ablauf der Ereignisse und berieten über die Vorgehensweise.
Nach eineinhalb Stunden kam die Meldung, die Feuerwehr habe den Brand unter Kontrolle, alle Vermissten gefunden und
versorgt und den Salzsäure-Vorfall bewältigt. Nach zwei Stunden konnte die Großübung der Wehren erfolgreich beendet
werden.
Beobachtet wurden die Einsätze der Feuerwehren von Verantwortlichen der Firmen BASF und AlzChem, unter anderem von
Andreas Niedermaier und Ulli Seibel, beide Geschäftsführer der AlzChem, und Erich Lackner, Geschäftsführer der BASF,
sowie von Vertretern des Landratsamts. Sie wurden von AlzChem-Mitarbeiter und Feuerwehrmann Ernst Schilder über das
Gelände zu den jeweiligen Einsatzorten geführt und fachkundig über die Geschehnisse informiert.
„Das war wirklich eine gigantische Leistung der vielen Einsatzkräfte, die zudem noch freiwillig an unserer Übung teilnahmen“,
meinte Andreas Niedermaier, der anschließend zum gemütlichen Beisammensitzen aller Beteiligten bei Schnitzel und
Kartoffelsalat im Feuerwehrhaus lud. Auch Klaus Englmaier, Standortleiter der AlzChem in Trostberg und Waldkraiburg, zeigte
sich zufrieden: „Es ist alles sehr gut gelaufen und wir konnten auch noch einige Dinge, wie zum Beispiel die Kommunikation
zwischen Krisenstab und Einsatzleitung, verbessern“, freute er sich. Der Dank der Verantwortlichen galt den Freiwilligen
Feuerwehren Trostberg, Heiligkreuz, Oberfeldkirchen, Lindach, Palling, Tacherting, Altenmarkt, Palling, Traunreut und
Traunstein sowie der Werksfeuerwehr der Alzmetall, der Unterstützungsgruppe UG-ÖEL und den Kräften des Bayerischen
Roten Kreuz.

 Quelle: Chiemau-Online.de