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Gemeinschaftsübung der Traunreuter Feuerwehren, FF Palling und dem THW

Am Samstagnachmittag waren eine Menge Martinhörner von anrückenden Feuerwehrfahrzeugen in Traunreut zu hören. In der Nähe der Parkhäuser der Fa. Heidenhain stand ein dunkle Rauchsäule, die nichts Gutes erhoffen ließ.
 
Erfreulicherweise ging es hierbei aber nur um eine größere Übung unter realistischen Einsatzbedingungen. Die Fa. Heidenhain hat ihre dortigen Gebäude vor dem anstehenden Abriss der Feuerwehr freigegeben und somit ein sehr gutes Übungsobjekt geschaffen, wie Ingo Klepke, 1. Kommandant der Feuerwehr Traunreut erklärte.
 
„Übungen unter so realistischen Bedingungen sind sehr wichtig für alle Hilfskräfte“, so Klepke. Das beginnt mit dem Fahren mit Sondersignalen, wo der Stresspegel dabei um ein vielfaches höher ist, den angehende junge Maschinisten sonst überhaupt nicht trainieren können, und endet bei realistischer Verletztendarstellung und realen Einsatzsituationen mit Rauch und Feuer.
Neben den städtischen Feuerwehren Traunreut, Traunwalchen, Pierling, Matzing und Stein, nahmen auch die Werkfeuerwehr Bosch-Siemens, die Nachbarwehr aus Palling sowie das THW Traunreut teil. Für die Versorgung der Verletzen, von Gabi Habenicht wieder einmal realistisch geschminkt, war das BRK mit zwei Rettungswagen beteiligt, um mit ihren neuen Praktikanten ebenfalls die Möglichkeit zu nutzen, realitätsnah zu üben.
 
Das Szenario wurde von den beiden Führungskräften Manfred Deisberg und Werner Urban sehr aufwendig ausgearbeitet und begann für die Traunreuter Feuerwehrler mit der Einsatzdurchsage, „B3 - P“ was bedeutet, es handelt sich um einen etwas größeren Brand mit Personen in Gefahr. Dieses Bild stelle sich dann auch den ersten eintreffenden Kräften unter der Einsatzleitung von 2. Kommandanten Karl-Heinz Erhard. Eine hilferufende Person am Fenster eines total verrauchen Gebäudes bindet demzufolge auch gleich zu Beginn der Übung schon einige Einsatzkräfte. Neben der Personenrettung musste auch der Innenangriff vorbereitet werden, um nach einer weiteren vermissten Person zu suchen. Auch der Aufbau einer Wasserversorgung war notwendig. Währenddessen ließ die Übungsleitung den Brand bis zum Gebäudeende ausbreiten, was die Einsatzleitung veranlasste, weitere Traunreuter Wehren und die Werkfeuerwehr nach zu alarmieren. Auch auf dieser Seite waren Personen abgängig und mittlerweile alles verraucht. Nach kurzer Zeit konnte dort ein schwerstbrandverletzter gerettet, und dem Rettungsdienst zur weiteren Versorgung übergeben werden. Um eine Rückfallebene und somit Reserve zu haben, wurde nun auch die Feuerwehr Palling alarmiert und das THW angefordert.

Dies war auch notwendig, denn plötzlich krachte und knallte es in einem angrenzenden Gebäude, was eine weitere Ausbreitung ankündigte. Auch dort waren unter Atemschutz Personen zu suchen und das THW bekam den Auftrag, den vorderen Bereich abzustützen um eine Absuche der oberen Etage zu ermöglichen.
Somit waren insgesamt 138 Einsatzkräfte von Feuerwehr, BRK und THW rund zwei Stunden im Einsatz. 48 darunter unter schwerem Atemschutz. Aufgrund der guten Kontakte zur Feuerwehr Übersee wurden dortige Führungskräfte eingeladen, die Übungsbeobachtung zu übernehmen. In zwei Wochen treffen sich alle Kommandanten und Gruppenführer zur einen Nachbereitung der Übung. „Vieles war positiv, aber gemachte Fehler müssen angesprochen werden um sie beim nächsten Mal nicht zu wiederholen“, so 1. Kommandant Ingo Klepke. „Es gibt keine Übung die Perfekt läuft, insbesondere dann, wenn verschiedene Strukturen aufeinandertreffen. Wir wollen auf den Ernstfall richtig vorbereitet sein um dann noch effektiver zu sein“ so Klepke weiter.

Er bedankte er sich auch seitens der Feuerwehr bei der Fa. Heidenhain, die nicht nur das Objekt zur Verfügung stellte sondern auch die anschließende Brotzeit als Brandleider übernahm. „Der Kontakt der Firma zur städtischen Feuerwehr ist uns sehr wichtig“, so Josef Konhäuser als Leiter der Stabstelle für Brandschutz und Werkssicherheit. Er war beeindruckt von dem Kräfteansatz der Hilfskräfte und der Organisation die dahinter steckt, solche Szenarien in diesem Ausmaßes so ruhig und bedacht abzuarbeiten. „Während die einen ihre Freizeit bei dem schönen Wetter in den Bergen verbringen, nehmen sich andere Zeit zu üben und damit ihr können zum Schutz für die Bevölkerung zu verbessern“. Dafür sprach er seinen größten Respekt aus.

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